Camino Portugues jetzt auf der spanischen Seite im Juli 2020
Hallo, hier grüßt Dich wieder Lörchen mit dem Wunsch für Dein Glück!
Weiter geht’s auf dem Camino Portugues jetzt auf der spanischen Seite im Juli 2020 zu einer Albergue, so lasse ich das Cruceiro San Telmo hinter mir und pilgere in Richtung des Städtchens MOS.
Wieder verschiedene Wege, mal gepflasterte Straßen, die auf diesem Camino schon bekannt sind und einige Pilger stören. Ich laufe auch lieber auf Wald- und Feldwegen, als auf geteerten Straßen, jedoch diese gepflasterten Pfade empfinde ich als natürliche Abwechslung.
Angekommen wieder an einem Punkt, der zwei Wege aufzeigt, die zu einem Ziel führen. Da entscheide ich mich für die Strecke, die durch ein Industriegebiet führt, auch interessant.
Irgendwie macht es mich froh einfach zu laufen, ohne Termine ganz frei und die Seele baumeln lassen. Diese Gedanken kommen mir hier im Industriegebiet, wo sehr viele LKWs fahren und ein reges Gewusel in den Betriebsgeländen zu sehen ist.
Alle Fahrer und Arbeiter, denen ich begegne oder sehe, tragen Masken, nur ich nicht, meine Maske ziehe ich nur auf, wenn ich einkaufe oder eine Rast mache und mir Kaffee oder Cola kaufe und natürlich in den Herbergen.
Bis jetzt wurde sehr akribisch auf Hygiene geachtet, in Portugal und hier auch in Nordspanien, was ich sehr toll finde.
Es wird wieder eine längere Etappe, deshalb nutze ich die Chance in einen Einkaufsladen, der gleichzeitig ein Café ist zu rasten.
Viele Arbeiter landen hier in typisch blauen Arbeitslatzhosen und genießen die Mittagszeit bei Kaffee und belegten Brötchen, in der Sonne sitzend unter dem Schatten werfender Bäume.
Eine Banane, ein Kaffee und eine Cola sind für mich wie ein kleines Himmelreich.
Nach einer halben Stunde geht’s weiter in den hitzigen Sonnenschein hinein.
Es ist wirklich sehr wohltuend, wenn man zwischendurch ein Päuschen machen kann. Leider sind viele kleine Stopps nicht mehr möglich, da einige Bars wegen Corona geschlossen sind und man kann schon erahnen, dass auch viele davon nicht wieder öffnen werden.
Echt schade für die Spanier und Portugiesen und letztendlich auch für uns Pilger.
Zurück denke ich an vergangene Jahre, wo auch Einheimische mit ihren privaten Autos in Gegenden gefahren sind, wo außer atemberaubenden Landschaften ,,NICHTS,, ist. Da haben sie ein kleines Tischchen platziert und selbst gekochten Kaffee in Thermosflaschen, Obst, Brot, Süßigkeiten, Wasser und Colas supergünstig an uns Pilger verkauft.
Wirklich traurig wäre ich, wenn das Alles nicht mehr stattfinden würde.
Dieses Mal ist diese tolle Bereitschaft uns zu versorgen leider schon weggefallen, echt schade. Jetzt wirst Du vielleicht denken:,, Dann kauf doch vor Deiner Etappe ein und trage es im Rucksack mit.“
Ja, da magst Du Recht haben, doch diese Pausen dienten auch der tollen Begegnung mit Menschen aller Nationen, die eine Tasse Kaffee zum einmaligem Erlebnis machten.
Naja, hoffen wir, dass es bald wieder so unbedarft sein wird, auf den Jakobswegen und allgemein im Leben auch!
Ansonsten wird es ein trauriges Dasein werden für uns Menschen.
Gedanken weg schieben und das Schöne genießen hier, es ist tatsächlich traumhaft, tolle Gebäude umrandet von Wäldern bis hin zum Horizont.
Am Nachmittag komme ich in Mos an, völlig ausgelaugt, doch zum Glück gibt es gegenüber der Herberge eine Bar, wo ich einen Salat als Vorspeise nehme und zum Hauptgang eine Tortilla de Patatas.
Herrlich, die Bar und die Herberge befinden sich etwas höher gelegen, so dass man den Blick sehr weit schweifen lassen kann, wunderbar.
Nach dem köstlichem Mahl beziehe ich mein Bett in der städtischen Herberge, immer abgetrennt von Nachbarsbetten, die mit Folie umspannt sind, so dass sie keiner nutzen kann.
Also wieder duschen, umziehen, Wäsche waschen und draußen auf dem Wäscheständer vor der Tür aufhängen und ab in die Koje, Buenos noches.
Auf bald, Dein Lörchen!