Corona Schutz auf dem Camino Portugues
Gesundheit und einen guten Tag wünscht Dir Lörchen.
So richtig happy war ich, als eine richtig große Albergue in mein Sichtfeld kam, mit Garten und Bänken – so, wie ich es vor Corona erlebt habe.
Frohen Mutes ging ich auf die Eingangstür zu, denn da stand ein PKW, also könnte ich heute Glück haben mit der Unterkunft.
Als ich klopfte, kam ein maskierter Spanier heraus und trat erschrocken zurück, als er mich erblickte.
Er und eine spanische Frau waren gerade dabei, alle Wege im Gebäude mit roten Klebebändern auf dem Boden zu versehen. Es wurde eine Linienführung aufgebracht, die zeigen soll, wo und wie man entlang gehen muss! Ganz ernst erklärte mir der Nordspanier, wie lebenswichtig es sei, den Corona Schutz auf dem Camino Portugues und auf allen Pilgerwegen zu entwickeln!
Natürlich setzte ich meine Maske auch auf und ging sogleich ein paar Schritte zurück.
Die Beiden schienen richtig in Panik zu sein, oh- ein Pilger…VORSICHT, er bringt Corona mit….diese Bemerkung hörte ich später öfters in Radios, was mich echt wütend machte.
Nun gut, die Herberge war offen und 12 Euro sind auch in Ordnung für Übernachtung und Duschmöglichkeiten. Alles war sauber, die Doppelstockbetten waren hier auch wieder mit Folie umwickelt, also suchte ich mir ein Bett am Fenster aus und ging mich duschen, herrlich, wie das warme Wasser alle negativen Gedanken mit in den Abfluss spülte.
Zurück in dem Schlafraum, zog ich mich um und nahm meine Tageskleidung unter den Arm und suchte eine Waschmöglichkeit für meine Wäsche.
Zuerst mußte ich durch eine Doppelglastür und freute mich sehr, denn am anderen Ende stand eine tolle, helle Küchenzeile und eine Kaffeemaschine. Am Schrank angekommen, öffnete ich alle Türen- komplett leer, Teller, Tassen und Töpfe wurden komplett entfernt.
Neben der Küchenzeile war wieder eine Glastür , die in den Garten führte, dort standen ein Trockner und eine Waschmaschine, sogar ein Behälter mit Waschpulver war da. Gut, dann wasche ich meine Sachen und wenn die Teile auf der Leine hängen und fröhlich flattern im Wind, kann ich auf die Suche nach einer,, offenen,, Bar gehen.
Zurück an dem Bett, was ich mir erkoren hatte, schrieb ich erst mal meinem Mann, dann legte ich mich, nachdem ich ein frisches Laken bezogen und es mit Bettwanzenspray versehen hatte hinein, zum Entspannen.
Nach einer gewissen Ruhephase ging ich hinaus, setzte mich neben den Pilger aus Bronze und knipste uns zwei.
Da die Herberge direkt an der Hauptverkehrsstraße lag, konnte ich so daran entlang Schleichen und mich freuen auf das leckere Abendbrot.
Als ich heute hier ankam, war eine Gaststätte mit Terrasse geöffnet, diese war allerdings leider jetzt am frühen Abend geschlossen.
Meinen Blick schweifen lassen und, oh- zum Glück auf der anderen Seite und nach zirka 500 m ist auch ein Lokal, was ich schon letzte Woche beschrieben habe, ein Trucker Shop.
Da setze ich mich in den Garten, der wunderbar idyllisch und erholsam ist.
Unter dem Dach, der aus Weinranken besteht hat die Wirtin Schnüre gespannt, wo verschiedene Landesfahnen hängen, von den Pilgern, die die letzten Jahre hier gespeist, getrunken und gefeiert haben. Heute bin ich ganz allein als Gast, etwas schade, die Auswirkungen der Corona- Pandemie.
Hier, genau wie auch in Portugal wird alles, was ich sah, akribisch gereinigt und desinfiziert. Alle tragen Masken zum Schutz vor eventuellen Coronaviren, denn man muss sagen, man merkt es nicht sofort, wenn die Viren unseren Körper befallen haben. Leider nutzen da auch die Tests nichts am Anfang der Ansteckung, meiner Meinung nach, denn die Inkubationszeit beträgt 5- 7 Tage. Diese blöden Stachelviren müssen erst in unser System eindringen und es sich gemütlich machen. Hoffentlich werden wir sie besiegen und das Pilgern wird wieder so wie vor der Corona- Zeit!!!
Werde sehr wehmütig, wenn ich an die letzten Jahre denke, wie toll es war, sich abends zu treffen, gemeinsam zu kochen und zu lachen. Egal, welche Nationalität man war, jeder verstand den anderen…
Gesundheit und glück wünscht Dir Lörchen.