Galiciens Horreos
Hallo, hier grüßt Dich wieder Lörchen.
Heute berichte ich Dir von Galiciens Horreos, den eigenartigen, jedoch wunderbar architektonisch wertvollen Bauten. Ich bin immer hoch erfreut, wenn meine Augen und meine Seele solche Speicher erblicken.
Charakteristisch für diese Kornspeicher ist die frei stehende Lage und der Unterbau mit seinen steinernen oder hölzernen Pfeilern. Das galizische Klima erklärt die aufwendige Bauweise dieser Horreos. Der klassische Maisspeicher besteht aus reinem Granit.
Diese Region schützt jenes bedeutende Kulturgut, obwohl die wenigsten davon noch genutzt werden, leider. Sie werden jedoch weiterhin in Ehren gehalten und zum Glück auch restauriert, denn viele Menschen, die diese Kornkammern erblicken, freuen sich sehr über diese tollen Gebilde.
Ein Horreo ist ein traditioneller Speicherbau für Feldfrüchte z. b. Mais, und Körner, die so trocken gelagert werden können, über einen längeren Zeitraum, ohne zu verrotten!
Die kleineren Kornkammern wurden meist von ein oder zwei Familien genutzt, die längeren Bauten waren in der Regel dörfliche Gemeinschaftsspeicher.
Sie sind immer frei stehend und aus Kastanienholz oder Stein der Region gebaut und haben einen 80 bis 120 cm hohen Unterbau, der aus Granit- oder Holzpfeilern besteht.
Die Wände und Türen sind mit Holzschlitzen versehen, zum Belüften. Trotzdem grüble ich jedes Mal, wenn ich einen erblicke, wie die Galicier da hinein gelangen.
Das Klima, was in Galicien durch die Regenmengen eine hohe Luftfeuchtigkeit besitzt, lässt die Vorräte bei schlechter Durchlüftung verkommen, deshalb diese Lagerung in den speziell dafür kreierten Kornkammern.
Mäuse und Ratten oder auch sonstige Schädlinge können durch diese engen Lüftungsschlitze nicht hindurch gelangen, deshalb sind sie so winzig gebaut.
Die Steinplatten, die die eigentliche Kornkammer stützt und schützt, bilden einen Überhang, der von den am Boden lebenden Nagern kaum zu überwinden ist.
Selbst Tiere aus der Luft, die kleinsten Vögel, passen nicht durch diese Lüftungsöffnungen.
Einige Horreos sind sehr reich verziert und Kreuze befinden sich auf den Dächern, teilweise auch steinerne Obelisken, die böse Geister abhalten sollen.
Seit 1604 gibt es in Galicien Mais, und daher kümmerten sich die Bewohner um dessen Lagerung.
In Asturien soll es heute noch etwa 18.000 solcher Speicher geben, die ältesten davon stammen noch aus dem 15. Jahrhundert.
Nicht nur für Pilger sind diese Maisspeicher eine Augenweide, auch alle Touristen erblicken die Kornspeicher mit Freude und Ehrfurcht.
Du wirst niemals zwei Gleiche finden, alle haben andere Optiken und sind deswegen ein ganz besonderes Merkmal dieser Landschaft.
Galicien, Du bist wunderschön!
Sei lieb gegrüßt von Lörchen.