Pilgern durch Portugal- Juli 2020
Einen wunderschönen Tag wünscht Dir Lörchen und viel Freude beim Lesen meiner Geschehnisse beim Pilgern durch Portugal- Juli 2020.
Pure Freude bei herrlichem Sonnenschein und der Verabschiedung von Portugal, wo mir dieses Jahr viele offene, liebenswerte Menschen begegnet sind.
Trotzdem kam in mir ein unglaubliches Glücksgefühl hoch, nämlich die Vorfreude auf die südlich liegende Grenzstadt Tui in der Autonomen Region Galicien zu sein.
Die Grenze verläuft durch den Fluss und ich lief über die Brücke des Rio Mino, an dessen rechtem Ufer die Stadt liegt, in die ich ging.
Auf der Suche nach einer Übernachtungsmöglichkeit musste ich viele Treppen hinauf und hinunter steigen, vorbei an dem alten Kloster und einer antiken Kirche, die leider beide geschlossen waren.
Genau wie Hostels und andere Herbergen, genau wie in Portugal klebten an den Fenstern oder Türen der Unterkünfte Infoblätter mit Berichten über Corona und Closed.
Nach zirka 2 Stunden fand ich in einer kleinen Seitengasse ein offenes Hostel, wo mich ein junger Spanier freundlich empfing, dem das schmale, jedoch gemütliche Häuschen gehörte.
Ankommen, Aufnahme und Stempel in meinen Pilgerpass, dann zeigte er mir die Küche, klein- aber fein mit Nutzung des Kaffeeautomaten und Benutzung des Geschirrs und allem, was in den Schränken stand.
Danach zeigte er mir die Toilette und den Duschraum, der auch wie im Kloster am Anfang meines Weges getrennt von den Herren war und dann mein Zimmer, wo mehrere Holzetagenbetten standen mit frisch bezogener Bettwäsche. Er lies sogleich die Jalousien herunter, denn auch am späten Nachmittag knallte die Sonne noch ihre hitzigen Strahlen an die beiden Fenster ins Schlafgemach.
Duschen, Wäsche waschen und umziehen, dann ging es hinaus auf den großen Platz, wo ich als einziger Gast an einem kleinen Tisch Platz nahm.
So, jetzt meinen lieben Mann anrufen und berichten, dass ich in Galicien angekommen bin.
Dieser Platz ist umgeben von Gaststätten, Bars und Eisdielen, die alle geöffnet hatten, und ab und an saßen ein paar Spanier und unterhielten sich.
Wieder keine Pilger unterwegs, echt komisch…
Der Wirt, bei dem ich einen Salat und ein Glas Aperol bestellte, wollte mir sein Passwort geben, um das ich in Facebook von seinem Lokal berichten sollte. Wollte ich aber nicht.
Als ich mich gestärkt hatte, erkundete ich etwas die Gegend um die Häuserblocks, deren Wege und Strassen ziemlich leer waren.
So ging ich wieder zurück zum Hostel, mein Körper wollte sich in die Liegeposition begeben, dann hörte ich darauf und tat, was er mir befahl....
Mittlerweile waren auch andere Pilger angekommen, Herren der Schöpfung, also blieb ich wieder allein in diesem Zimmer, denn Frauen waren nicht dabei.
Ich schaute mir auf der Karte, die mir der Hospitaliero überreichte, noch die morgige Strecke an, dann schlief ich relativ schnell ein und schlummerte fest wie ein Murmeltier, bis zum frühen Morgen.
Nach dieser erholsamen Nacht konnte ich den neuen Tag begrüßen und leise schlich ich mich hinaus aus der familieren Albergue, denn Alle schienen noch zu ruhen.
Bis die Tage, Dein Lörchen.