Ratschlag für Blasen beim Pilgern
Hallo, hier ist wieder Euer Lörchen, hoffe Euch geht’s gut und wir können uns gemeinsam freuen, über die Berichte der Erlebnisse in Portugal und Nordspanien.
Die positiven Ereignisse werden nur ein wenig getrübt, durch das Erscheinen der Blasen an den Füßen, groß oder klein, egal, schmerzhaft sind sie immer.
Es gibt viele Möglichkeiten, wie man diese vermeiden kann und wenn die Schlingel doch unglücklicher Weise gewachsen sind, wie man diese entfernen könnte.
Einmal habe ich eine sehr große Blase aufgestochen, huhu…, dass hätte ich besser bleiben lassen sollen.
An einen der schönsten Tage meines Lebens, nämlich an dem Tag, als ich geheiratet habe, und zwar, hatte ich Absatzschuhe an und getanzt und herumgewirbelt, um unsere lieben Gäste zu bewirten.
Ich habe in der Nacht gemerkt, dass irgendetwas an meinen Füßen nicht ganz stimmte, sie schwellten an und ich hätte die ,, Hochzeitsschuhe,, lieber ausziehen sollen. Jedoch wollte ich von Kopf bis Fuß perfekt sein, bis der letzte Gast den Heimweg angetreten hat, erst danach, als ich im Hotelzimmer ankam, und die Füße aus den Schuhen quälte, sah ich mit Erschrecken das Ergebnis meines stur Sinnes.
Also, Aufstechen oder Schneiden der Blasen ist überhaupt nicht ratsam! Es dauert eine Ewigkeit, bis alles wieder heil ist und noch dazu bist Du sehr eingeschränkt, was das Laufen und Gehen betrifft.
Auf meinem allerersten Camino, der Weg führte durch Hontanas, kommst Du in ein besonders schönes Örtchen, wo Gebäude aus dem 18. Jahrhundert stehen, eines davon, die Albergue EL Puntido, wurde als Bar, Gaststätte und Hotel umfunktioniert. Da machte ich einen Stopp, belegte ein Bett, duschte und zog mich um und nahm Platz im Hof dieses Hauses.
Nach und nach trafen viele Pilger ein und man kam wie immer schnell ins Gespräch.
Ein junges Mädchen, die in Münster studierte, deren Mama Ärztin war, erzählte uns, dass sie immer mehrere Einwegspritzen im Rucksack hätte und Desinfektionsspray.
Sie berichtete von dem Vorschlag ihrer Mutter, falls eine Blase sichtbar würde, eine Spritze mit diesem Spray zu füllen und dann vorsichtig in die Blase zu injizieren, ohne die Haut innen zu verletzen. Nur ganz vorsichtig octenisept einimpfen, Pflaster locker aufkleben und nichts mehr tun, außer Füße hoch legen und entspannen, was nach einer langen Strecke sowieso getan wird.
Ups, dachte ich, was für ein super Zeichen, waren doch an beiden Füßen zwei Blasen, die zwar nicht schmerzten, jedoch in meinen Meindl- Schuhen drückten.
Meine Frage nach praktischen Maßnahmen Ihrerseits, wurde mit Ja beantwortet. Pilger helfen sich immer auf dem Weg!
Sie packte eine Spritze aus und das Antiseptikum, zog die Flüssigkeit mit der Spritze ins Innere und setzte mir dieses in die Blasen, ganz vorsichtig.
Einige Pilger schauten angewidert weg, sie konnten das einfach nicht mit ansehen.
Jedoch ein junger Wandersmann nahm das Ganze per Video auf und ich muss sagen, diese Tätigkeit der jungen Frau war absolut nicht unangenehm.
Am anderen Morgen, oh, welch ein Wunder, waren keine Blasen mehr da, die Haut lag flach auf, quasi wie angetrocknet und ich spürte bis Santiago überhaupt nichts mehr, was meine Füße betraf.
Ist doch toll. Oder?
Also, es sollte jeder daran denken, Desinfektionsspray und Einwegspritzen aus der Apotheke in den Rucksack zu packen, nimmt wenig Platz ein und wiegt fast nichts.
Vielleicht kann dieser Prozess auch bei größeren Blasen angewandt werden.
In diesem Sinne Buen Camino, Euer Lörchen!