Sachsen trifft man überall
Guten Tag, hier ist wieder Euer Lörchen.
Da ich schon viele Jahre im Münsterland, weit weg vom schönen Sachsenland lebe, hat sich auch mein Dialekt etwas verändert.
Gut, oder nicht, das sei mal dahingestellt.
Doch, so bald ich ein paar Tage in der alten Heimat verbringe, rutsche ich automatisch wieder in den gewohnten Slang hinein.
Beim allerersten Camino war ich auch die erste Pilgerin des Tages, die den Weg zu einer Cafebar mit Hinterzimmer für Pilgerübernachtungen gefunden hatte.
Großer Saal mit Doppelstockbetten, alles sauber und nett eingerichtet, gelbe Übergardinen bringen eine Sonnenfreundliche Atmosphäre in diesen Raum.
Ausziehen, Duschen, leichte Kleidung an und ab in die Bar, Banane, Orange und einen Kaffee, köstlich.
Jetzt ab ins Bett, die müden Knochen ausruhen.
Schnell schlief ich ein, doch wurde ich durch einen lauten Satz einer Sächsin wach, der lautete, Isch gomme gor nich nach mit stöhnen…auf Deutsch, ich komme gar nicht nach mit stöhnen.
Der ganze Saal, der jetzt ziemlich gefüllt war, lachte, naja, sie schrien alle voller Wonne, es war einfach so lustig….
Meine Neugier lies mich im Raum umschauen, wer diesen sächsischen Satz gesprochen hatte.
Eine kleine, stämmige, mit Verlaub Rentnerin, die ein Gewicht von 16 kg auf dem Rücken trug, alle Achtung, inbegriffen ein 2- Mann Zelt.
Am anderen Morgen sah ich, wie diese Pilgerin mit kleinen Schritten quasi losrannte, unglaublich, also, nicht wirklich rannte, doch einen überaus schnellen Schritt hatte, da konnte ich nur staunen, das schaffte ich nicht, mit nur 9 Kilo Gewicht!
Bin etwas sauer auf mich, denn jeder läuft so schnell er kann, nur ich quäle mich vorwärts wie ein Fisch an Land.
Da sind Menschen mit Humor und ein fröhliches Lachen doch sehr nützlich auf dem Pilgerweg und nicht nur da!
Spaß im Leben und fröhliche Menschen wünscht Euch Euer Lörchen.